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Verkaufen ist mehr als Fachkompetenz und Verkaufstechnik. Wir vergessen im Verkaufsalltag oft, dass es in erster Linie um Stimmung, Gefühle, Intuition und Vertrauen geht. Fakt ist: Sie können zwei Verkäufer mit dem gleichen Fachwissen und der gleichen Verkaufstechnik ausbilden und doch werden beide nicht die selben Resultate erzielen. In den meisten Verkaufssituationen hilft ein rein logisches Denken nicht weiter. Intuition und Emotion sind hier gefragt. Eine Einladung an alle Verkäufer, mehr ihrer Intuition zu folgen und weniger nach Zahlen, Daten, Fakten und Tatsachen zu entscheiden! Intuition kann neue Tatsachen schaffen!
Was ist eigentlich Intuition?
Intuition assoziere ich mit Eingebung - Inspiration - Bauchgefühle - Emotionale Signale - Körper- empfindungen oder auch Erfahrungen. Intuition ist die Fähigkeit, seinen unbewussten Speicher anzuzapfen und zu nutzen. Der Intuition folgen heißt mit Überzeugung handeln, ohne dabei über jeden einzelnen Schritt nachzudenken. Intuition ist, blitz- schnell verborgene Zusammenhänge zu erkennen, Situationen erspüren - dies ist es auch, was erfolgreiche Verkäufer auszeichnet. Stellen Sie sich vor, Sie bewerben sich für eine Verkäuferstelle und man stellt Ihnen im Bewerbungsgespräch
der Anatomie des Gehirns an unterschiedlichen Stellen aufzufinden sind (siehe dazu auch Grafik). Studien zeigen, dass 100 Millisekunden genügen, also etwa die Zeit, die es braucht, einmal zu Blinzeln, um das Foto eines fremden Menschen als vertrauenswürdig, attraktiv, fähig oder liebenswert zu bewerten. Dabei vermittelt unser Unterbewusstsein seine Urteile meist in Form von Gefühlen, die wiederum über körperliche Signale kommuniziert werden, sogenannte „Somatische Marker“. Polizisten z.B. berichten, dass sich ihnen die Haare aufstellen wenn Gefahr droht. Manager erzählen, sie beginnen zu zittern, wenn sie eine gute Geschäftsidee hätten. Sportler berichten von einer „Vorahnung“, dank der sie eine gefährliche Situation frühzeitig erkannt hätten. Studien zeigen noch mehr: Gerade bei Entscheidungen mit mehreren Komponenten ist es oft hinderlich, zuviel zu analysieren. Die Entscheidung wird dann nicht besser, im Gegenteil, die Analyse scheint das Urteil zu trüben. Somatische Marker sind wie Abkürzungen in unserem Gehirn. Gesät von Informationen und in Verbindung mit früheren Erfahrungen, vergleichen sie eine Situation mit einer notwendigen Reaktion. Sie führen uns somit augenblicklich und völlig implizit zu der Entscheidung, die für uns am besten, und schmerzverhindernd ist.
Basierend auf die Studien von Prof. Antonio Damasio, Neurologe und Leiter des “Brain and Creativity Institute” der University of Southern California, sprechen wir von zwei Bewertungssystemen unseres Gehirns. Das eine Bewertungssystem entspricht dem, was man als allgemein den Verstand nennt, das andere ist das unbewusste System der Emotionen. Beide Systeme haben unterschiedliche Charakteristiken und Arbeitsgeschwindigkeiten. Damasio prägte auch der Begriff der "Somatischen Marker". Somatische Marker sind wie Abkürzungen in unserem Gehirn. Gesät durch frühere Erfahrungen aus Belohnung und Bestrafung, verbinden sie eine Erfahrung oder Emotion mit einer notwendigen Reaktion. Sie führen uns somit augenblicklich und völlig implizit zu den Entscheidungen, die für uns am besten und schmerzfreiesten sind. Diese somatischen Marker haben den Vorteil, dass sie unserem Gehirn auch Jahre oder Jahrzente nach der Erfahrung zur Verfügung stehen.
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"Auch ist nicht zu leugnen, dass die Empfindungen der meisten Menschen richtiger ist als ihr Räsonnement. Erst mit der Reflektion fängt der Irrtum an."
Schiller in einem Brief an Goethe
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Erfahrungen wird es selbst für die Intuition unmöglich, sich ein Bild einer Situation zu machen. Sammeln Sie Informationen und lassen Sie dann die Informationen in Ihren Gedanken wirken, spielen Sie diese in Verbindung mit möglichen Lösungs-Szenarien durch und warten Sie ab, bis Sie eine inspirierende Idee oder ein Signal in Form eines somatischen Markers erhalten.
Sprachrohr des Unbewussten. Gute Verkäufer hören auf ihre Körpersignale, sei es in Form einer "inneren Unruhe", sei es "nervöse Hände" oder auf das meistzitierte "Bauchgefühle". Wenn wir diesen Signalen mehr Beachtung schenken, so können sie uns wichtige Hinweise geben, ob wir mit unserer Einschätzung richtig liegen oder uns warnen, die Entscheidung nochmals zu überdenken. Negative Signale regen uns zum Überprüfen an, ob wir wirklich alle wesentlichen Informationsbausteine berücksichtigt haben.
Wann sollte ich auf meine Intuition achten?
Einstein meinte im Alter: „Alles was wirklich zählt, ist Intuition. Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“ Die Ratio ist dazu da, unsere Ideen und Gedanken zu analysieren und zu bewerten. Die Ideen selbst und die Sicherheit über die richtige Entscheidung aber kommen aus den irrationalen Regionen in uns, aus dem Unbewussten. Wann also sollten wir auf unsere Intuition achten? Der Psychologe Daniel Kahnman und der Intuitionsforscher Gary Klein haben die Frage jüngst untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Intuition unter zwei Bedingungen hoch verlässlich ist. Erstens: Immer dann, wenn bereits Erfahrungen mit der jeweiligen Situation gemacht werden konnte. Und zweitens: Wenn es objektive bedeutungsvolle Zusammenhänge gibt, die das Unbewusste erkennen kann. Trifft beides zu, kann Intuition sogar erfolgreicher sein als jede kognitive oder technische Methode.
Eine letzte Empfehlung für alle Verkäufer
Eines ist sicher: Eine bessere Intuition lässt sich trainieren und ist nicht schon genetisch vorprogrammiert. Mehr Verkaufserfolg braucht in Zeiten von Komplexität auch mehr Intuition! Apropos Intuition: Sie haben sich sicherlich schon die ganze Zeit gefragt, ob es die beste Antwort zur Mixer-Frage gibt. Die meisten antworten auf diese Frage damit, dass sie sich auf den Boden oder an den Rand des Mixers legen würden. Die beste Antwort lautet: Aus dem Mixer springen. Wie das möglich sein soll? In der gestellten Frage ist der entscheidende Hinweis versteckt. Die Dichte bleibt, trotz des Schrumpfvorganges, gleich. Wenn man auf 1/10 seiner Körpergrösse geschrumpft wird, sind die Muskeln nur noch ungefähr 1/100 so stark, aber das Gewicht beträgt nur 1/1000 des Ursprünglichen. Ein Mini-Mensch wäre daher genug kräftig, um aus dem Mixer-Behälter zu springen.
©memoris/Guglielmo Imbimbo